Pädagogische Konzeption der Kinderkrippe Purzeltreff
seit 1995 positive Erfahrung für Ihr Kleinkind!
Öffnungszeiten:
Purzeltreff-Altensteig-Kernstadt:
PURZELTROLLE
Mo– Fr: 07:00 – 17:00 Uhr
PURZELKNIRPSE
Mo-Fr: 07:00 - 13:00
Betreuungskosten:
Ab Oktober gilt die Gebührenordnung der Stadt Altensteig
Die Einrichtunge der Kinderkrippe Purzeltreff Altensteig arbeitet nach den pädagogischen Grundsätzen und Zielen, die in der folgenden Konzeption festgelegt sind.
Individuelle Unterschiede der einzelnen Einrichtungen entstehen durch die unterschiedlichen Räumlichkeiten, Öffnungszeiten oder Ausflugsmöglichkeiten.
Die verwaltungstechnischen Tätigkeiten werden vom Träger übernommen, so dass in den verschiedenen Einrichtungen der Schwerpunkt auf die pädagogische Arbeit gelegt werden kann.
Konzeption
1. TRÄGER
Historie des Purzeltreffs:
Die private Spielgruppe Purzeltreff wurde im September 1995 von Heike Hobler in der Einliegerwohnung des eigenen Wohnhauses gegründet.
Als selbst betroffene Mutter mit 4 Kindern, wollte Sie ein Betreuungsangebot für Kleinkinder schaffen, in dem die Kinder in einer positiven Atmosphäre ganzheitlich betreut und zugleich gefördert werden, so dass die Eltern ohne schlechtes Gewissen ihrer Arbeit nachgehen konnten. Es wurde eine Betriebserlaubnis vom Landesjugendamt in Karlsruhe für max. 8 Kinder von 6 Monaten bis 3 Jahren erteilt, eine Nutzungsänderung mit kleineren Baumaßnahmen durchgeführt, so wie das Gesundheitsamt benachrichtigt. Im September 1995 startete dann die private Spielgruppe mit einem einzigen Kind an 5 Werktagen in der Woche, von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr. Nach ca. 6 Monaten wurde der Purzeltreff bereits täglich von ca. 6 Kindern besucht, nach einem Jahr waren bereits alle Plätze vergeben. Es existiert seitdem eine Warteliste, wobei die Werbung in diesem sensiblen Bereich vorwiegend über die zufriedenen Eltern funktioniert. Im Januar 2002 erfolgte dann ein Umzug in neue Räumlichkeiten der Stadt Altensteig, innerhalb des Kindergartengebäudes in der Welkerstraße in Altensteig, Obere Stadt. Leider waren diese Räumlichkeiten sehr beengt, nur 1 Raum mit ca. 35 qm, so dass ab Mitte Mai 2005 ein Umzug in größere Räume in der Altensteiger Kernstadt, in die Egenhauser Straße 6, erfolgte. Aufgrund höherer Personalkosten, höherer Miete samt Nebenkosten, so wie der Planung einer weiteren Kleinkindgruppe am Nachmittag wurde eine finanzielle Unterstützung durch öffentliche Gelder unumgänglich, so dass im November 2004 ein Trägerverein für die Spielgruppe, der Purzeltreff Altensteig e.V. gegründet wurde. Er wurde vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt, und dank der Unterstützung des Herrn Syring und des Herrn Landrat Köblitz am 01.02.2005 als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt, so dass die Voraussetzungen für eine öffentliche Förderung erfüllt waren.
Seit 2005 wird der Verein Purzeltreff Altensteig e.V. ebenfalls von der Stadt Altensteig finanziell unterstützt. Damit waren alle Voraussetzungen geschaffen und es wurde am 01.01.2005 eine weitere Gruppe am Nachmittag gestartet, der Purzelgarten, der Mo. – Do. von 12.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet ist. Dadurch haben die Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder vormittags, nachmittags oder auch ganztägig betreuen zu lassen. (Diese Angebotsform wurde auf 01.10.2017 aufgrund fehlender Nachfrage nach einer reinen Nachmittagsgruppe wieder geschlossen.)
Seit Januar 2006 existiert eine weitere Gruppe am Vormittag, die Purzelzwerge, so dass nun 20 Plätze zur Kleinkindbetreuung zur Verfügung stehen. Ab Oktober 2007 purzelt der Purzeltreff in der Bahnhofstrasse 18 (den Räumen des ehemaligen Kindergarten Regenbogen) weiter. Durch diesen Umzug stehen ihm 320 m² zur Verfügung. Außer zwei sonnigen Gruppenräumen mit jeweils einer zweiten Spielebene, einem Foyer, einer großen Küche, einem Ruheraum und kindgerechten Toiletten besitzt er nun auch einen abenteuerlichen und großen Außenbereich, wo die Kinder ihre Fantasien ausleben können. Aufgrund mehrerer Anfragen wurden 2011 und 2012 die Öffnungszeiten erweitert. Der Purzeltreff, Bahnhofstr.18 hat nun Mo.- Fr. 6.30 – 18.00 Uhr geöffnet.
Im Mai 2018 eröffnet voraussichtlich eine weitere Gruppe, die Purzelknirpse, im ersten Stock in in wunderschön neu renovierten Räumen ihre Türen!!
Seit 09.09. 2013 existiert eine Außenstelle des Purzeltreffs, die Purzelwichte, in Altensteig-Walddorf, im Gebäude des städtischen Kindergartens, Schulstr.19, die Mo. – Fr. von 7.00 Uhr – 17.00 Uhr geöffnet haben. Sie arbeiten eng zusammen mit Kindergarten und Grundschule im Bildungshaus 0-10.
2. ZIELE UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
Die Kinder
- sollen sich geborgen fühlen
- erlernen im täglichen Umgang mit anderen Kindern verschiedener Entwicklungsstufen soziale Kompetenzen wie Toleranz, Verantwortung und Gemeinschaftsfähigkeit
- erhalten eine sensible Unterstützung in der Eingewöhnungsphase
- erlernen einen freundlichen, wertschätzenden und konsequenten Umgang durch unser pädagogisches Team
- bekommen Hilfestellung in Konfliktsituationen
- erhalten eine ganzheitliche Förderung
- werden an vielen Entscheidungsprozessen aktiv beteiligt
- erfahren eine positive Lern- und Spielatmosphäre
- lernen Rücksichtnahme und soziale Geduld
- lernen durch die Partizipation an vielen Prozessen, ihre Meinung und ihre Interessen auszudrücken
- werden auf die Kindergartenzeit gut vorbereitet
3. DIE EINGEWÖHNUNGSPHASE UND BEZIEHUNGSGESTALTUNG
Der Übergang von der familiären Betreuung in die Krippe ist für Eltern und Kinder eine große Herausforderung. Die Gestaltung der Eingewöhnungsphase und ein gelungener, behutsamer Bindungsaufbau sind daher für das weitere Wohlbefinden Ihres Kindes in der Einrichtung sehr wichtig.
Bitte nehmen Sie sich ca. 1 Monat Zeit um Ihrem Kind den Übergang in den Purzeltreff so angenehm wie möglich zu gestalten:
Aufnahmegespräch:
Zunächst findet ein ausführliches Aufnahmegespräch zwischen Ihnen und der betreuenden Erzieherin statt. Diese Erzieherin wird zunächst die Bezugsperson für Ihr Kind sein und es die gesamte Eingewöhnungszeit über begleiten. Bitte informieren Sie die Erzieherin über Gewohnheiten und besondere Bedürfnisse Ihres Kindes.
„Besuche“ im Purzeltreff:
Einen Monat bevor Sie Ihr Kind im Purzeltreff anmelden, möchten wir Sie einladen, regelmäßige Besuche gemeinsam mit Ihrem Kind in unserer Einrichtung zu machen. Bevorzugt bitte während der Freispielzeit oder im Außenspielgelände. Das Kind lernt mit Ihnen gemeinsam die Einrichtung, das Personal, die anderen Kinder und einen gewissen Ablauf kennen. Wir freuen uns immer über einen Besuch von Ihnen!
Die eigentliche Eingewöhnungsphase:
Die Eingewöhnung findet dann in Anlehnung an das Berliner Modell statt. Hierbei handelt es sich um ein pädagogisches Konzept, das den Kindern Zeit gibt sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen und eine gute Bindung zur Erzieherin zu knüpfen. Es sieht eine stufenweise, sensible Eingewöhnung vor, die sich stark an dem einzelnen Kind und den Eltern orientiert.
Die ersten Tage besuchen Sie bitte mit Ihrem Kind gemeinsam für ca. 1 Stunde den Purzeltreff. Bitte üben Sie keinen Druck auf Ihr Kind aus sich zu lösen. Sie sind der „Fels in der Brandung“ der Ihrem Kind Sicherheit bietet. Die Bezugserzieherin wird vorsichtig Kontakt zu Ihrem Kind aufnehmen und versuchen es in ein Spiel mit ein zu beziehen.
Frühestens nach 3 Tagen beginnt der erste Trennungsversuch. Bitte verabschieden Sie sich kurz und eindeutig von Ihrem Kind und halten Sie sich während dieser ersten Trennungsphase in der Einrichtung auf. Unsere Elternbibliothek mit unterschiedlichen Fachzeitschriften lädt Sie zum Stöbern ein!
Abschiedstränen kommen vor und sind Ausdruck der tiefen Bindung Ihres Kindes zu
Ihnen. Die Bezugsperson unterstützt und tröstet Ihr Kind und versucht ein
vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen. Gelingt es der Erzieherin nicht das Kind zu beruhigen und zu trösten, holt sie Sie nach einigen Minuten wieder zurück. Bitte vertrauen Sie dieser Erzieherin, und warten Sie, bis Sie wieder hereingeholt werden.
Je nach Verlauf der ersten Trennungsphase kann sie nun Schritt für Schritt verlängert oder um ein paar Tage verschoben werden. Individuell auf die Bedürfnisse und Reaktionen Ihres Kindes abgestimmt, verläuft dann die weitere Eingewöhnungsphase.
Jedes Kind reagiert anders und darf sich in seinem eigenen Tempo auf die neuen Gegebenheiten einstellen.
Erst wenn Ihr Kind gerne zu uns auf den Arm kommt und Sie ohne Weinen verabschiedet, ist die Eingewöhnungsphase erfolgreich abgeschlossen.
4. DAS KIND IM MITTELPUNKT UNSERER ARBEIT
Im menschlichen Dasein sind die ersten Lebensjahre die lernintensivste Zeit. Jedes Kind bringt grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale mit, die wir als Basiskompetenzen bezeichnen. Das Ziel unserer Arbeit ist es, diese Basiskompetenzen bei den Kindern zu stärken und weiter zu entwickeln. Die Kinderkrippe Purzeltreff bietet dazu ein breites Übungsfeld und orientiert sich dabei am Orientierungsplan für Bildung- und Erziehung für die baden-württembergischen Kindertageseinrichtungen. Im Orientierungsplan werden die grundlegenden Motivationen der Kinder berücksichtigt und in sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder (Sinne – Körper – Sprache – Denken – Gefühl und Mitgefühl – Sinn, Werte und Religion) unterteilt. Bildlich gesehen wie bei einem Zahnrad treiben die verschiedenen Bildungs- und Entwicklungsfelder sich gegenseitig an und greifen im Alltag ineinander. Spielerisch wird so die Entwicklung jedes einzelnen Kindes gefördert.
Tagesablauf:
Anhand des Tagesablaufs fokussieren wir die Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit und die verschiedenen Bildungs- und Entwicklungsbereiche, die sich wie ein „Roter Faden“ durch unsere Arbeit ziehen:
Vormittag:
Zeit zum Spielen (der Lebensform des Kindes), Erforschen und Entdecken (Entwicklungsfeld Körper, Denken). Es werden auch intensiv Bilderbücher betrachtet, gemeinsam gepuzzelt, gebaut, Rollenspiele gemacht u.v.m. (Entwicklungsfeld Sprache).
Während dieser Zeit können die Kinder am „Basteltisch“ ihre Kreativität leben, um sich im Malen, Kleben, Reißen und Schneiden zu üben, die Feinmotorik zu fördern. (Entwicklungsfeld Sinne). Wir Mitarbeiterinnen gehen dabei intensiv auf die Kinder ein, um ihnen ein Gefühl von Geborgenheit, Anerkennung und Erfolg zu vermitteln (Entwicklungsfeld Gefühl und Mitgefühl). Dabei ist nicht das Ergebnis sondern die intensive Beschäftigung mit dem einzelnen Kind im Mittelpunkt. Die Kinder können in der Zeit des Freispieles frei entscheiden, wo, was, wie lange und mit wem sie spielen möchten.
Gemeinsames Vesper als wichtiges Ritual (Entwicklungsfeld Körper, Sinne, Sinn, Werte und Religion), es schult die Rücksichtnahme auf andere, das Warten lernen und die Selbstständigkeit (Entwicklungsfeld Gefühl und Mitgefühl). Ganz wichtig dabei ist auch die Zeit zur gemeinsamen Kommunikation (Entwicklungsfeld Sprache).
Nach der körperlichen Pflege (Entwicklungsfeld Körper, Sinne) und dem gemeinsamen Aufräumen bilden wir den Singkreis (Entwicklungsfeld Denken, Sprache), ein ebenso wichtiges Ritual, in dem durch Mitmachlieder, Bewegungsgeschichten, Fingerspiele und altbekannte Kinderlieder v.a. die Konzentrationsfähigkeit, die Phantasie, die Erlebnisfähigkeit, die Ausdruckskraft so wie die Musikalität gefördert wird (Entwicklungsfeld Sinne, Sinn -Werte -Religion). Das gemeinsame Singen und Musizieren beruhigt die Kinder und hat einen positiven Einfluss auf die geistige und soziale Entwicklung.
Anschließend können die Kinder sich im Außenbereich austoben, ihre Motorik fördern, Erfahrungen mit der Umwelt sammeln und v.a. Freude an der Bewegung erleben (Entwicklungsfeld Körper, Denken). Während dieser Zeit werden die „Vormittagskinder“ abgeholt, bzw. die „Nachmittagskinder“ gebracht (Entwicklungsfeld Denken, Gefühl und Mitgefühl).
Nachmittag:
Gemeinsames Kochen und Mittagessen (Entwicklungsfeld Körper, Sinne, Sprache, Sinn-Werte-Religion,) erzieht zur gesunden Ernährung, lässt die Kinder sich geborgen fühlen, schult die Selbstständigkeit und Anerkennung und führt zur Mittagsruhe (Entwicklungsfeld Körper, Gefühl und Mitgefühl) hin, die von einem Einschlafritual (Entwicklungsfeld Sinn-Werte-Religion)begleitet, in der Regel von vielen Kindern eingehalten wird.
Nach einer kurzen meist sehr ruhigen Freispielphase (Entwicklungsfeld Körper, Sprache, Denken) während der die Kinder langsam wach werden können, findet eine gemeinsame kleine Aktivität (Entwicklungsfeld Denken, Sprache, Sinne) mit verschiedenen Spielimpulsen, Musik, Bildergeschichten o.ä. statt.
Das anschließende Nachmittagsvesper (Entwicklungsfeld Gefühl und Mitgefühl, Sinn-Werte-Religion, Sprache, Körper) findet im Sommerhalbjahr wenn möglich im Garten statt. Schwerpunkt bildet dabei eine bewusst gesunde Ernährung mit viel Obst und Vollkornprodukten.
Anschließend beginnt die Abholphase, es wird im Außenbereich gespielt, oder im Innenbereich im “Motorikraum “getobt (Entwicklungsfeld Körper, Gefühl und Mitgefühl, Denken).
Sauberkeitserziehung und Körperpflege:
Beim täglichen Ritual des Wickelns wird dem Kind liebevoll und einfühlend begegnet, so dass die Wickelatmosphäre intim und individuell gestaltet, dem Kind ein positives Gefühl vermittelt. Den Gang auf das Töpfchen bzw. die Toilette erlernen die Kinder spielerisch und erlernen dadurch ein Gespür für die eigenen körperlichen Bedürfnisse.
Tägliches Händewaschen nach der Toilette, vor dem Essen sowie das Zähneputzen nach dem Essen werden einfühlsam ritualisiert und machen den Kindern in der Regel viel Spaß.
Ernährung:
Einmal wöchentlich wird gemeinsam mit den „Größeren“ im gegenüberliegenden Supermarkt eingekauft. Die Kinder lernen dabei spielerisch verschiedene Lebensmittel mit allen Sinnen kennen. Beim Einkauf wird auf gesunde Lebensmittel geachtet. Fleisch wird nur von einem Biolandhof bezogen.
Bei der Nahrungszubereitung werden die Kinder mit einbezogen, die Mahlzeiten sind kindgerecht und v.a. ausgewogen. Das tägliche gemeinsame Essen genießen die Kinder und lernen nebenbei, auch durch das Beobachten der anderen Kinder, verschiedene Speisen auszuprobieren und zu schmecken!
Besonderheiten von Kindern mit Unverträglichkeiten oder religiöse Rituale werden berücksichtigt.
Beobachtungen und Dokumentationen:
Ab dem ersten Tag im Purzeltreff wird ein Portfolio angelegt, das die Eltern dann am Ende der Krippenzeit erhalten.
Es enthält eine kurze Dokumentation der Eingewöhnungszeit, den Tagesablauf im Purzeltreff, mehrere Beobachtungen im Freispiel, Singkreis oder bei Aktivitäten, sowie eine Lerngeschichte.
Außerdem werden Fotos der Purzeltreff-Zeit sowie Bastel- und Klebebilder eingeordnet.
Das Beobachten dient dem Erfassen von Interessen und Talenten des Kindes, der Wahrnehmung von Veränderungen des Kindes, individuellen Entwicklungswegen und Lernstrategien. Es erweitert v.a. auch den eigenen Blickwinkel für das Kind und bildet die Grundlage für die pädagogische Arbeit mit den Kindern.
Projekte und Aktivitäten:
Zwei- bis dreimal im Jahr beschäftigen wir uns einige Wochen lang mit größeren Projekten, deren Themen dem Alltag der Kinder entsprechen und durch wiederholtes Beobachten aus dem Spiel der Kinder entstehen (Bsp. Farben, Fahrzeuge, Haustiere, Arbeiten im Haushalt etc.).
Täglich finden kleinere Aktivitäten zur Sprachförderung, Bewegungserziehung, zur Förderung der Kreativität oder dem naturwissenschaftlichen Denken statt. Unser pädagogisches Personal besucht regelmäßig Fortbildungen zum „ Haus der kleinen Forscher“ und passt diese Experimente dem Niveau der Kleinkinder an.
Durch eine Kooperation mit der Musikschule Altensteig wird einmal wöchentlich im Purzeltreff musikalische Früherziehung für Kleinkinder angeboten. Die Kinder müssen dazu separat angemeldet werden.
Jahreszeitliche Aktivitäten und Vermittlung christlicher Werte bilden ebenfalls einen großen Schwerpunkt in unserer Pädagogik.
Einmal wöchentlich kommt der Purzelclown, der oft nonverbal, also pantomimisch
mit den Kindern kommuniziert. Durch die Regelmäßigkeit seines Besuchs verlieren die Kinder
nach kurzer Zeit ihre Scheu und anfängliche Angst, sie werden selbstbewusster und freuen sich auf seinen Besuch. Die Kinder lernen spielerisch genau hin zu schauen und zu beobachten. Sie sind oft hochkonzentriert bei der Sache, da der Clown ja oft nicht spricht. Es ist auch für uns Erzieher immer eine sehr interessante halbe Stunde.
Ausflüge und jahreszeitliche Feste:
Einmal im Monat besuchen wir ein Seniorenheim in Altensteig-Spielberg. Dort wird gemeinsam mit den Bewohnern gesungen, gespielt, gepuzzelt oder Bilderbücher betrachtet. Durch die Regelmäßigkeit der Besuche genießen die Senioren und die Kinder diese Zeit immer sehr! Ebenfalls zweimal im Monat gehen wir zum Turnen in einen naheliegenden Bewegungsraum in einem städtischen Gebäude. Es wird gepurzelt, gehüpft, getanzt u.v.m. und zum Abschluss gemeinsam auf Entspannungsreise gegangen.
Regelmäßig finden jahreszeitliche Feste gemeinsam mit Eltern statt.
Einmal im Monat findet im Sommerhalbjahr ein Freispielnachmittag in unserem schönen Garten statt, zu dem alle Eltern mit Kindern aber auch zukünftige Purzelfamilien eingeladen sind. Es ist schön, auch immer wieder mal Ehemalige dabei begrüßen zu dürfen.
Einmal im Jahr findet ein Familienausflug mit dem gesamten Purzelteam zu unterschiedlichsten Zielen statt. ( Bsp. Mainau, Zoo Karlsruhe, Wildpark Pforzheim etc.)
Dank unserem Purzeltreff-Bus und unseren Krippenfahrzeugen können wir auch ab und zu Ausflüge in den Wald oder die nähere Umgebung unternehmen.
Die Kinder lieben die gemeinsamen Ausflüge, sie fördern den Gemeinschaftssinn, die Naturerfahrungen, und v.a. auch die Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Menschen.
Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf
Durch die Zusammenarbeit mit der Frühförderstelle, der Jugendhilfe, dem Fachdienst für Frühe Hilfen, sowie der wirtschaftlichen Jugendhilfe kann Eltern finanziell oder auch erziehungsunterstützend geholfen werden. Wir arbeiten eng mit Familienhelfern zusammen und sind jederzeit bereit für ein gemeinsames Hilfegespräch.
Inklusion
Bei Inklusion in der Pädagogik geht es um Wertschätzung und Anerkennung von Vielfalt in Bildung und Erziehung. Alle Kinder können den Purzeltreff besuchen, wenn wir ihren besonderen Bedürfnissen gerecht werden können, und werden gemeinsam, unter Umständen mit Hilfe von Integrationskräften, gefördert. Wir arbeiten eng mit der Frühförderstelle zusammen.
5. BETEILIGUNGS- UND BESCHWERDEMANAGEMENT
Partizipation
Partizipation bei Krippenkindern bedeutet, ihre verbalen und oft noch nonverbalen Signale zu erkennen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Durch Informationen von den Eltern und durch unsere eigenen Beobachtungen lernen wir die verschiedenen Ausdrucksarten der Kinder kennen und können ihre Bedürfnisse wahrnehmen und sie in ihren Wünschen und Interessen unterstützen, sie in vielem mitentscheiden lassen. Die Kinder erfahren dadurch eine besondere Wertschätzung und sie lernen, dass sie ihre Meinung frei äußern können und v.a. auch, dass uns ihre Meinung wichtig ist. Das wiederum stärkt sie in ihrer Entwicklung zu einer eigenständigen und verantwortungsvollen Persönlichkeit und festigt die Bindung und das vertrauensvolle Verhältnis zu uns Erzieher/Innen.
Voraussetzung für Partizipation ist selbstverständlich, dass wir Mitarbeiter bereit sind den Kindern auch Verantwortung zu übergeben und auch Abläufe zu unterbrechen oder abzuändern, wenn die Kinder Bedürfnisse äußern.
Die Kinder dürfen in vielen Alltagssituationen altersentsprechend mitentscheiden, wie
• der Wahl des Spielmaterials im Freispiel
• das Mitbringen eines Kuscheltieres von zuhause
• der Wahl des Spielortes, ob mal ruhiger oder mal aktiver
• der Wahl des Bastelmaterials am Kreativtisch
• den Zeitpunkt des Wickelns, es wird kein Kind aus einem Spiel herausgenommen
• den Zeitpunkt des Schlafens , die Wahl des Bettes….
• den Ablauf des Morgenkreises
• die Wahl des Platzes am Mittagstisch u.v.m.
Beschwerdemöglichkeiten der Kinder
Krippenkinder von einem bis drei Jahren sind oft noch nicht in der Lage, ihre Beschwerden direkt zu äußern. Sie drücken ihre Unzufriedenheit durch Weinen, Nahrungsverweigerung, Rückzug oder auffälliges Verhalten aus.
Unsere Aufgabe ist es, diese Beschwerden der Kleinkinder sensibel wahrzunehmen, sie richtig zu deuten und wenn irgendwie möglich, gemeinsam mit dem Kind nach Lösungen zu suchen, die es befriedigen. Das Kind erfährt dadurch eine positive Selbstwirksamkeit, die sein Selbstbewusstsein stärkt und durch das gemeinsame Suchen nach Lösungen, auch seine Frustrationstoleranz erhöht. Das Kind partizipiert an der Veränderung seiner Situation.
6. DIE ZUSAMMENARBEIT MIT DEN ELTERN:
Eingewöhnungsgespräche
Bevor ein Kind den Purzeltreff besucht, findet ein ausführliches Gespräch mit den Eltern statt.
Nähere Infos dazu unter 3 EINGEWÖHNUNGSPHASE UND BEZIEHUNGSGESTALTUNG.
Tür- und Angelgespräche
Fast täglich in der Bring- oder Abholzeit der Kinder finden kleinere Gespräche mit den Eltern statt.
Beim „Bringen“: wie die Nacht war, ob es etwas Besonderes an dem Tag zu beachten gibt…
Beim „Abholen“: wie der Krippentag verlaufen ist, ob es besondere Vorfälle gab, wie das Kind geschlafen oder gegessen hat….
Diese Tür- und Angelgespräche sind gerade in dieser sensiblen Kleinkindphase sehr wichtig, um einfühlsam auf die Kinder einzugehen und stärken die Beziehungsgestaltung zwischen Eltern, Kind und betreuender Fachkraft.
Aktivitätenplan und Elternbriefe
Jede Woche informiert ein Aktivitätenplan am Eingang jedes Gruppenraumes über die in dieser Woche anstehenden Aktivitäten, Geburtstagsfeiern oder Praktikanten/innen.
In regelmäßigen Elternbriefen informieren wir über Inhalte unserer pädagogischen Arbeit mit den Kindern, über anstehende Projekte und Aktivitäten, über Termine oder Besuche von Schulpraktikantinnen/en.
Elternabende
In regelmäßigen Abständen, mindestens zwei Mal im Jahr, laden wir zu Elternabenden, meist zu einem besonderen Thema, ein. Ganz wichtig ist uns dabei ein offenes Ende mit „Knabberzeug“ und Getränken, um den Eltern die Zeit und Möglichkeit zu geben, mit anderen Eltern ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen!
Entwicklungsgespräche
Nach Bedarf, mindestens einmal im Jahr, können die Eltern sich zu einem Entwicklungsgespräch anmelden, das dann die Bezugserzieherin führt. Anhand des Portfolios erfahren die Eltern vieles über die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung ihres Kindes im Purzeltreff, über seine Interessen, Bedürfnisse und Spielkameraden in unserer Einrichtung. Sollte aus Sicht der Fachkraft ein besonderer Förderbedarf vorliegen, so wird dies gemeinsam mit den Eltern besprochen. Notfalls auch auf weiterführende Hilfen verwiesen.
Qualitätssicherung
Alle 2 Jahre findet eine anonyme Elternumfrage unter allen Purzeltreffeltern zur Qualitätssicherung statt. Die Auswertung erfolgt dann gemeinsam im Team und bei Problemen oder Beschwerden wird nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. In einem Elternbrief wird dann über die Auswertung informiert und bei Problemen gegebenenfalls zu einem Elternabend über dieses Thema eingeladen. Bisher wurde der Purzeltreff von den Eltern jedoch immer durchweg positiv bewertet.
Mitgestaltungs- und Mitorganisationsmöglichkeiten
Über die monatlichen Elternbriefe oder die Elternumfragen bieten wir den Eltern regelmäßig Möglichkeiten zur Mitgestaltung oder auch Unterstützung an. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit von Eltern, es bietet immer wieder Chancen, Neues auszuprobieren oder neue Fähigkeiten in den Purzeltreff Alltag einzubringen. Auch das stärkt die Bindung zwischen Eltern, Fachkraft und Kind.
Beschwerdemöglichkeiten, Suche nach gemeinsamen Lösungen
Die Eltern haben nicht nur in den Elternumfragen (s.o.) die Möglichkeit der Beschwerde, sondern können jederzeit auf uns zu kommen und das Gespräch suchen. Wir versuchen, jeglicher Kritik gegenüber offen zu sein, und sie konstruktiv gemeinsam mit den Eltern zu lösen. Jede Kritik dient in der Regel der Weiterentwicklung der Qualität und wird daher positiv aufgenommen.
7. DAS TEAM
Das Team besteht in der Regel pro Gruppe aus mindestens 2 pädagogischen Fachkräften, sowie einer Schulpraktikantin oder einer Freiwilligen im Sozialen Jahr. Die jeweiligen Gruppenleitungen haben viel praktische Erfahrung durch die Erziehung eigener Kinder. Sie arbeiten gleichwertig im Team nebeneinander und kümmern sich gemeinsam um das Wohl der ihnen anvertrauten Kinder.
Wichtig ist uns ein herzlicher, wertschätzender und offener Umgang miteinander, eine Grundvoraussetzung für eine gute Atmosphäre in einer Kinderbetreuungseinrichtung.
8. DIE ARBEIT IM TEAM
Regelmäßige Teamsitzungen
Täglich während der Mittagsruhe der Kinder findet eine kleine Teamsitzung statt, in der in gemütlicher Runde der Vormittag reflektiert wird und über den Verlauf des weiteren Tages diskutiert wird. Das Nachmittagspersonal wird informiert und das Vormittagspersonal
verabschiedet. In der Regel ist eine Fachkraft immer vom späten Vormittag bis zum frühen Abend da, um einen Gesamtüberblick über den Verlauf des Tages zu haben und am Abend Ansprechpartner für die Eltern der Ganztageskinder zu sein.
Einmal im Monat findet eine große Teamsitzung statt, in der organisatorische und inhaltliche Aufgaben besprochen, Alltagssituationen und Probleme angesprochen und v.a. die pädagogische Arbeit reflektiert wird.
Qualitätsentwicklung
Regelmäßig besuchen unsere Fachkräfte Fortbildungen zur Pädagogik der U3 Jährigen, zum Haus der kleinen Forscher, zur Bedeutung der musischen Bildung bei U3 u.v.m.
Bei den Teamsitzungen wird dann über die Fortbildung berichtet und diskutiert, so dass jede Fortbildung der Weiterentwicklung der Qualität des gesamten Teams dient.
Jeder Fachkraft stehen mehrere Fachzeitschriften speziell zur Krippenpädagogik zur Verfügung.
Pädagogische Tage und Supervision im Mitarbeiterteam
Möglichst einmal im Jahr (wenn die finanziellen Mittel es zulassen!) findet ein pädagogischer Tag zu einem bestimmten Thema oder eine Supervision möglichst mit dem gesamten Team statt. Es fördert nicht nur das Fachwissen, sondern auch den Teamgeist und die Zusammengehörigkeit und kommt v.a. auch neuem Personal sehr zugute.
Zusammenarbeit mit Jugendhilfe und Familienhelfern
Wir arbeiten eng mit der Jugendhilfe und v.a. auch Familienhelfern zusammen und sind immer gerne zu einem Gespräch am runden Tisch bereit. Wir unterstützen und beraten Eltern bei der Suche nach Hilfemöglichkeiten.
Verfahren zum Umgang mit Kindeswohlgefährdung
Die Kinderkrippe Purzeltreff hat mit dem örtlichen Jugendamt eine Vereinbarung zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung abgeschlossen. Bei Verdacht wird zur Abschätzung des Gefährdungsrisikos eine soweit erfahrene Fachkraft dazu gezogen und die Eltern miteinbezogen, wenn hierdurch der Schutz des Kindes nicht in Frage gestellt wird (§8a SGB VIII).